Passend zum Frühlingsanfang wollen wir euch mit Tipps und Tricks für die Pflanzenanzucht begeistern. Um allen Einsteigern und Hobbygärtnern mit guten Ratschlägen zur Seite stehen zu können, haben wir uns erneut an Pascal Hänggi gewandt, der uns bei der Permakultur-Umsetzung im tibits Gundeli berät und tatkräftig unter die Arme greift.
Vor dem Start
Vorneweg gleich der wichtigste Ratschlag: Vorbereitung ist auch hier das A und O. Richtet euch einen übersichtlichen Arbeitsbereich ein. Falls ihr eure Pflanzen direkt aus Samen ziehen möchtet, kann euch auch ein Regal mit möglichst schmalen Abständen zwischen den einzelnen Etagen helfen. Durch die Enge bleibt es relativ düster, und Dunkelkeimer können sich hier platzsparend austoben.
Besorgt euch ausserdem gute Nachschlagewerke über die Grundlagen der Botanik und des Pflanzenanbaus. Zu empfehlen wären an dieser Stelle «Gärtnern im Biotop mit Mensch: Das praktische Permakultur-und Biogarten- Handbuch für zukunftsfähiges Leben» von Eduard W. und Gerda Kleber oder «Der Biogarten» von Marie-Luise Kreuter. Viele Hobbygärtner schwören auch noch nach jahrelanger Erfahrung gerade auf diese beiden Bücher.
Vom Samen zur Pflanze
Eigentlich kann man beinahe jeden Pflanzensamen – sofern befruchtet natürlich – zum Spriessen bringen, denn das kleine Sämli enthält bereits alles, was der Keimling in seinen ersten Tagen als Nahrung benötigt, ganz ähnlich wie bei einem Ei.
Vor dem Ansähen muss man wissen, ob es sich um Dunkel- oder Lichtkeimer handelt, denn je nachdem müssen die Samen komplett bedeckt werden oder eben auf Watte, auf einem Taschentuch bzw. direkt auf der Erde liegen, um genügend Tageslicht zu ergattern.
Doch dies ist nicht die einzige Herausforderung, der man begegnet. Handelt es sich bei der Frucht um einen Hybriden – eine Kreuzzüchtung, wie es im Handel meist der Fall ist –, wird die Tochterpflanze nicht mehr dem Original entsprechen. Aus einem feinen Apfel kann so ein ungeniessbarer Holzapfel entstehen.
Anders sieht dies bei alten Sorten aus: mit dem nötigen Fachwissen kann daraus eigenes sortenechtes Saatgut gezogen werden. Anleitungen für die Vermehrung von Tomaten, Bohnen, Salat und Peperoni findet ihr auch auf stadttomaten.ch
Beeren aber sind einfacher zu vermehren, indem man Stecklinge gewinnt, diese in ein Wasserglas stellt und wartet, bis sich Wurzeln bilden. Bei Gemüse muss man ausserdem abwarten, bis die Pflanze in die Blüte kommt, um eigenes Saatgut zu erhalten. Meistens ist das Gemüse danach nicht mehr geniessbar, weshalb man am besten eine oder zwei Pflanzen nur zur Samengewinnung anpflanzt.
Die grössten Gefahren beim Sämli-Ziehen sind neben dem Austrocknen und Übergiessen auch, dass man sich nicht vorab darüber informiert hat, welche Bedingungen die Pflanze zum Keimen braucht.
Setzlinge - der einfache Weg?
Bei manchen Pflanzen ergibt es aus Zeitgründen mehr Sinn und bereitet vor allem weniger Frust, direkt Setzlinge zu kaufen. Auch für Spätzünder eine gute Alternative, da man hier noch bis im Mai starten kann. Aber auch Setzlinge bringen ihre Schwierigkeiten mit sich: Die Frage, wie lange man sie im Haus behalten sollte und ab wann sie nach draussen dürfen, ist hier essenziell. Wer sich für Setzlinge entscheidet, sollte ausserdem unbedingt darauf achten, diese an Märkten, direkt beim Bauern oder bei Kooperativen einzukaufen statt bei Grossverteilern.
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Den ganzen Artikel findet ihr im Salatblatt N°18: